Das
monatliche Web Marketing Magazin von
Sascha Langner, eBusiness Consultant
Ausgabe Nr. 5, 1. April 2001
ISSN 1618-6400
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Sind
Texte im Internet anders aufgebaut? Sollten
sie anders gestaltet werden? Diese Fragen
sind schwierig zu beantworten. Vertraut
man der mittlerweile großen Anzahl
von Studien, dann unterscheidet sich die
Textgestaltung im Internet stark von der
Gestaltung in klassischen Medien.
Erklärt wird dieses primär durch
die Art der Informationsverarbeitung. Ein
Buch oder ein Zeitungsartikel sind fest
auf Papier gedruckt, im Internet liest man
die gleichen Informationen von einem Bildschirm,
der ununterbrochen das Bild Zeile für
Zeile neu aufbaut. Dieses könnte zu
den unterschiedlichsten Problemen mit den
Augen führen.
Wenn Sie zum Beispiel einen Artikel in einer
Zeitschrift lesen, schauen Sie üblicherweise
nach unten. Dieses führt dazu, dass
Ihre Augen ein wenig tränen und so
ständig mit Flüssigkeit versorgt
werden. Wenn Sie den gleichen Artikel an
einem Monitor lesen, dann halten Sie Ihren
Kopf aufrechter, und Ihre Augen tränen
weniger, was zu trockeneren Augen und möglicherweise
einem unwohlen Gefühl führt. Eine
Studie von Jakob Nielsen (www.useit.com)
hat ergeben, dass man beim Lesen vom Monitor
auch nicht mehr so oft blinzelt, was die
ganze Sache zusätzlich erschwert. Viele
Experten empfehlen deshalb, Texte so zu
kürzen, dass sie auf eine Bildschirmseite
passen. Ist der Text dennoch zu lang, sollte
eine zusätzliche Seite per Link angefügt
werden. Scrollen sollte vermieden werden,
da die Bewegung durch das Scrollen ebenfalls
zu Unwohlsein führen kann.
Allerdings sollten die Ergebnisse solcher
Studien hinterfragt werden. Computer Bildschirme
existieren schon eine lange Zeit. Die meisten
von Ihnen werden mit Sicherheit bereits
einen 5-seitigen Bericht auf Ihrem Computer
Bildschirm gelesen haben. Wurden Ihnre Augen
trocken? Wurde Ihnen schwindelig, wenn Sie
nach unten scrollten? Wahrscheinlich nicht.
Etliche Studien sind einige Jahre alt, damals
waren die Auflösungen der Monitore
gering und sie flackerten vielleicht sogar.
Andere Experten gehen deshalb davon aus,
dass die Unterschiede vom Lesen am Bildschirm
und in klassischen Medien doch nicht so
gravierend sind. Kritiker der "Ende
Bildschirm, neue Page - Methode" sagen
sogar, dass hinter allen Studien nur die
Rechtfertigung steht, mehr Seitenabrufe
zu erzielen, um mehr Werbung zu verkaufen.
Alle Kollegen mit denen ich bis jetzt gesprochen
habe, bevorzugen ebenfalls die scrollbaren
Seiten gegenüber dem ständigen
Klicken für eine neue Seite.
Die Vorteile für lange Seiten sind:
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Sie
sollten testen, was sich für Ihre Website
am besten eignet. Wenn Sie beispielsweise
Spannung aufbauen wollen, bieten sich viele
Seiten geradezu an.
Generell bin ich aber der Meinung, dass, wenn
Ihre Besucher die Informationen gefunden haben,
die sie benötigen, sie dann jedes einzelne
Wort lesen werden - auch wenn sie den Artikel
ausdrucken. Das kann sogar effektiver sein
als das online Lesen, da der Artikel nun auf
dem Schreibtisch Ihres Interessenten liegt
und so ständig in seinem Blickfeld bleibt.
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