nutzen,
um Marken bekannter zu machen und/oder Produkte
und Dienstleistungen an den Mann zu bringen.
Doch wie wird man Teil des sozialen Netzwerks
seiner Zielgruppe? Wie beeinflusst man die
"Sichtbarkeit" der eigenen Leistungen
in Custom Search Engines wie Technorati?
Und wie erreicht man Erwähnungen des
eigenen Unternehmens in Weblogs, Podcasts
oder Videoblogs?
"Märkte
sind Gespräche" hat das Cluetrain
Manifest im Jahr 2000 postuliert [1]. Seither
bestimmt dieser Satz mehr und mehr das Tagegeschehen.
Strategien, Instrumente und Maßnahmen
sind gefragt, die es Unternehmen möglichst
authentisch ermöglichen, Teil
der Kommunikation im Zielmarkt zu werden
(kurz Social Media Optimization [2]). Doch
wie stellt man das möglichst glaubwürdig
an? Drei Schritte sind hierzu nötig:
- Teil
der Community werden
-
Die Community sinnvoll ins Marketing integrieren
und
-
Entwicklungen in der Community beobachten
und begegnen
Nur
wer es schafft sich authentisch in die Communities
im Zielmarkt zu integrieren, sinnvoll das
Potenzial seiner Kunden und potenziellen
Abnehmer motiviert und dabei immer ein Auge
auf die aktuellen Entwicklungen hat, kann
die Kommunikation seiner Zielgruppe gezielt
beeinflussen.
Von
einer Sache muss man sich jedoch von vorneherein
verabschieden: Kontrolle. Netzwerkorientierte
Marketingmaßnahmen sind in der Regel
nur in ihrem Ursprung planbar. Wie die eigenen
Ideen hinterher aufgenommen werden, was
sich aus welcher Maßnahme an Ergebnissen
ergibt, lässt sich nur beeinflussen,
nicht kontrollieren. Doch wer erst einmal
die Chancen und Risiken der sozial vernetzten
Welt verinnerlicht hat und die komplexen
Strukturen versteht, bekommt schnell ein
Gefühl dafür, was geht
und was nicht.
Schritt 1: Teil der Community werden
Anders
als man vielleicht zunächst glauben
würde, sind Content-Produzenten in
der sozial vernetzen Welt rar gesät.
Die "1% Regel" sehen immer mehr
Netzwerke im Internet zunehmend bestätigt
[3]. Von 100 Besuchern beispielsweise einer
Community erstellt gerade ein einziger neuen
Content, mit dem vielleicht 9 weitere Anwender
interagieren (z.B. Kommentare oder
Verbesserungsvorschläge schreiben).
Die restlichen 90 sehen sich die Sache bestenfalls
stillschweigend an.
Diese
grobe Faustregel scheint auch bei youTube
zuzutreffen. 110 Millionen Downloads täglich
stehen dort 65.000 Uploads gegenüber.
Circa 0,5% beträgt das Verhältnis
von "Schöpfern" und Konsumenten.
Bei anderen Community getriebenen Angeboten
sieht es kaum anders aus. Bei der Wikipedia
werden 50% aller Bearbeitungen eines Artikels
von nur 0,7% der Benutzer vorgenommen. 70%
der Artikel und ihrer Bearbeitungen gehen
auf nur 1,8% der Benutzer zurück.
Auch
wenn sich diese Zahlen womöglich in
der Zukunft ändern werden, bietet das
Missverhältnis von Content-Produzenten
und Content-Abnehmern derzeit viel Potenzial
für clevere Marketing-Strategen. Mittel
zum Zweck: Interessante und fesselnde
Inhalte für Ihre Zielgruppe.
Doch
so leicht das zunächst klingen mag,
ist es leider nicht. Denn Content allein
reicht nicht aus, er muss auch den Weg in
die vernetzten Strukturen des Zielpublikums
finden, dort wahrgenommen, akzeptiert und
im Idealfall weiterempfohlen werden. Und
dazu bedarf es einiges an Geschick. Nur
wer es schafft sich als Teil der Community
zu etablieren, kann seine eigenen Inhalte
wirklich zielgerichtet positionieren.
Ein
paar Ansätze...
1. Linkkapitel schaffen - das eigene
Weblog
Themenrelevante
Links sind das wichtigste Kapital
in einer vernetzten Welt. Je häufiger
und je authentischer eine Website aus hochvernetzten
Strukturen verlinkt wird, desto relevanter
und sichtbarer ist sie für Ihre Zielgruppe.
Zentrales Ziel ist es also, möglichst
viele Links aus sozialen Netzwerken für
die eigene Website zu erhalten. Doch wie
erhält man diese wertvollen Verweise?
Viele
klassische Websites sind relativ "statisch".
Sie bieten die notwendigen Informationen
und Transaktionsmöglichkeiten - nicht
mehr und nicht weniger. Selten finden sich
auf solchen Angeboten Inhalte, die es lohnen
verlinkt zu werden. Erster Schritt zu mehr
Sichtbarkeit ist also das Schaffen von linkenswerten
Inhalten wie White Papern, Ratgebern, etc.
[4]. Doch das reicht heute bei weitem nicht
mehr aus. Die Inhalte müssen auch aufmerksamkeitsstark
und vor allem glaubwürdig verlinkt
werden. Hierzu eignen sich Weblogs derzeit
am besten.
Die
Frage ist nur, wie gelangen die eigenen
Inhalte effektiv in die relevanten Weblogs
der Zielgruppe?
Wer
schon einmal gezielt versucht hat, einen
Blogger zu einem Link zu drängen, dem
wird eines ziemlich schnell klar: Die Blogossphäre
hat ihre eigenen Regeln. Die wichtigste
davon: Unabhängigkeit. Wer bloggt
zieht sprichwörtlich "sein eigenes
Ding durch". Und da lässt sich
niemand reinreden. Man bloggt über
das, was einem interessant erscheint und
was einen bewegt. Beeinflussungsversuche
von Unternehmensseite sind extrem ungeliebt.
Zudem macht eine gezielte Einflussnahme
auch relativ wenig Sinn. Blogger sind durch
die Vernetzung untereinander ständig
einer aktiven Beobachtung der anderen Blogger
ausgesetzt (engl. constant peer review).
Diese (meist unbewusste) gegenseitige Kontrolle
entlarvt unlautere Handlungen einzelner
ziemlich schnell.
Authentisch und persönlich: Frostas
Dialog mit der Zielgruppe (Quelle: blog-frosta.de)
Die
einzige Lösung: Eröffnen Sie Ihr
eigenes Web- bzw. Corporate-Blog und werden
Sie ein Teil der Community. Kritisieren
Sie, kommentieren Sie und beziehen
Sie ruhig auch hin und wieder klar Stellung
zu Themen die Sie, ihren Markt und ihr Unternehmen
bewegen. Kurz um: Seien Sie sie selbst und
berichten Sie authentisch über erwähnenswertes
aus Ihrem Unternehmensalltag, über
interessante Inhalte auf Ihrer und auf anderen
Websites sowie über Ihre Produkte.
Dadurch geben Sie Ihrem Unternehmen nicht
nur eine persönliche Note, sondern
machen es anderen Bloggern leicht, über
Sie und Ihr Unternehmen zu berichten. Erfolgreiche
Beispiele gibt es mittlerweile eine Menge
[5].
Eines
der bekanntesten Corporate Blogs ist das
von Frosta [6]. Erübrigen Sie ein wenig
Zeit und surfen Sie ein bisschen auf dem
Angebot herum. Schnell bekommen Sie so einen
Eindruck davon, wie man auf sensible und
gleichzeitig effektive Art einen sehr authentischen
Dialog mit seiner (bloggenden) Zielgruppe
aufbaut.
2.
Omnipräsenz erreichen
Nicht
nur ein eigenes Weblog ist wichtig, um kosteneffizient
authentische Links zu erhalten, sondern
ebenso die Präsenz Ihres Unternehmens
und Ihrer Produkte in quasi allen Nutzer
generierten Inhaltsangeboten im Internet,
beispielsweise...
Foto- und Video-Communities
Immer
mehr Menschen stellen ihre selbst gemachten
Filme und Bilder online und damit der Allgemeinheit
zumindest ansichtshalber zur Verfügung.
Als Ausdruck der zunehmenden Digitalisierung
von Filmen und Fotos boomen vor allem Video-
und Foto-Communities. Hierzu gehören
beispielsweise:
- Foto
Communities
wie etwa flickr, photobucket und sevenload
oder
-
Video Portale
wie youtube oder myvideo
Bei
all diesen Nutzer generierten Inhaltsseiten,
sollte Ihr Unternehmen zumindest bei Eingabe
des Firmennamens mit Inhalten vertreten
sein. Welche Inhalte das sind, entscheiden
Sie selbst. Beispielsweise könnten
Sie bei flickr ein paar repräsentative
Bilder des Firmensitzes und Ihrer Mitarbeiter
hinterlegen oder bei youTube ein paar Filme
über die sinnvolle und effiziente Verwendungsweise
Ihrer Produkte. Sobald Sie sich ein
wenig in die Funktionsweise und Inhalte
der Portale eingearbeitet haben, werden
Ihnen mit Sicherheit viele Ideen kommen,
um Ihre Präsenz auf diesen hochfrequentierten
Websites effektiv zu erhöhen.
This
is a Flickr badge showing public photos
from BigT.trnd.
Make your own badge here.
Umgekehrt
geht es auch: Ein animierter Link auf Unternehmensfotos
bei flickr ist mittels kleinem Skript kein
Problem (Quelle: blog.trnd.com)
Social Bookmarking
Social
Bookmarking Websites wie del.icio.us oder
mister-wong.de, die den Nutzern erlauben
ihre Favoriten (Bookmarks) online zu pflegen,
gewinnen bei der Suche von relevanten Inhalten
im Netz immer stärker an Bedeutung.
Schließlich gibt es kaum einen besseren
Bewertungsmaßstab für die Relevanz
einer Website als die Anzahl der Aufnahmen
in die persönlichen Favoriten. Selbstredend
muss Ihr Unternehmen deshalb auch auf Social
Bookmarking Sites vertreten sein.
Obwohl
die individuellen Einflussmöglichkeiten
eines Unternehmens gering erscheinen mögen
(hat man doch auf den ersten Blick wenig
Einfluss auf die Favoritenlisten der Nutzer),
gibt es auch hier Ansatzpunkte der Beeinflussung.
Nicht nur sollten Sie Ihre eigenen Favoriten
(Bookmarks) der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellen (darunter natürlich
auch Links zu den wichtigsten Seiten Ihrer
Website), sondern ebenso möglichst
viele Ihrer Kunden und Besucher dazu bewegen
dies ebenfalls zu tun.
Sinnvoll
ist neben der regelmäßigen Erwähnung
von Social Bookmarking Diensten im eigenen
Newsletter oder im Weblog, auch ein Button
auf jeder Seite Ihrer Website, der Ihr Angebot
per Klick automatisch in die entsprechenden
Social Bookmarking Sites integriert.
Im
Zusammenhang mit Social Bookmarking ist
ein Aspekt besonders wichtig: Tagging.
Da Social Bookmarking Sites außer
dem Titel keine Hinweise auf den Inhalt
eines Internetangebots haben, bitten sie
ihre Nutzer darum jeden neuen Eintrag mit
ein paar Stichwörtern zu versehen (engl.
Tags). So lassen sich für die Allgemeinheit
sinnvolle Rubriken und Themenkategorien
bilden. Damit ihre Kunden hier nicht lange
überlegen müssen, sollten Sie
die wichtigsten Seiten Ihrer Website schon
mit Vorschlag-Tags versehen. So erreichen
Sie mit einfachen Mitteln, auf möglichst
homogene Weise zu den für Sie wichtigen
Keywords in das jeweilige Verzeichnis eingetragen
zu werden.
Viele Websites bieten die Möglichkeit
eine bestimmte Page direkt in Bookmarking-Verzeichnisse
aufzunehmen - die Tags dazu liefern viele
ebenso (Quelle: rohitbhargava.typepad.com)
Wikipedia
Die
Wikipedia entwickelt sich zum meist genutzten
Lexikon der Welt. Dementsprechend hoch ist
das Ranking von Einträgen aus der freien
Enzyklopädie in den Ergebnissen der
wichtigen Suchmaschinen. Gibt es einen Eintrag
zum gewählten Suchbegriff im Online-Lexikon,
so landet dieser regelmäßig in
den Top 10. Auch weiterführende Links
aus der Enzyklopädie auf externe Websites
sind zumindest aus Sicht von Google ein
großer Pluspunkt für das
Ranking des verlinkten Angebots. Einen Verweis
auf das eigene Angebot aus der Wikipedia
zu erhalten, ist daher doppelt gut. Zum
einen besuchen interessierte Nutzer häufig
die verlinkten Seiten zum Ende eines Wikipedia-Eintrags,
zum anderen erhöhen die Links generell
die Positionierung der eigenen Website
in den Suchmaschinen. Die Frage ist nur:
Wie erhält man so einen Link?
Die
Antwort ist fast so einfach, wie Sie denken:
Indem man ihn erstellt. Denn die Wikipedia
ist offen für jeden, der sich beteiligen
will. Doch wer versuchen sollte, einfach
bei allen relevanten Einträgen, Links
zu beispielsweise dem eigenen Web-Shop zu
integrieren, wird schnell merken, dass es
so einfach nicht geht. Nicht nur macht man
sich durch diesen plumpen Versuch der Beeinflussung
lächerlich in der Community, die entsprechenden
Links werden auch relativ schnell wieder
gelöscht.
Wer
einen der begehrten Verweise aus dem Online-Lexikon
erhalten möchte, muss vor allem einen
Grundsatz befolgen: Relevanz - Nur
absolut themenaffine, sinnvolle und weiterführende
Internetangebote haben einen Link verdient.
Binden
Sie deshalb nur einen Verweis ein, wenn
Sie absolut sicher sind, dass dies den Eintrag
aufwertet bzw. verlinken sie nur
Inhalte Ihrer Website die dieses Kriterium
erfüllen. Haben Sie keine solchen Inhalte?
Dann überlegen Sie, wie Sie sie schaffen
können. Und: Überlegen Sie immer
auch, welche anderen Websites ebenso verlinkt
werden sollten und binden sie auch diese
ein. Das erhöht die Glaubwürdigkeit
Ihrer Ergänzung.
Überprüfen
Sie ebenso, ob es zu allen wichtigen Themen
und Begriffen in Ihrem Arbeitsgebiet bereits
Wikipedia-Einträge gibt. Wenn nicht,
ist es an Ihnen einen anzulegen. Zum einen
erhöhen Sie so Ihre Bekanntheit
und Reputation in der schreibenden Community
Ihres Fachgebiets (denn genau diese Nutzer
engagieren sich in der Wikipedia und haben
meist auch ein eigenes Blog), zum anderen
haben Sie bei neuen Einträgen durch
die Freiheit der Gestaltung auch bessere
Möglichkeiten relevante Inhalte Ihrer
Website und anderer wichtiger Quellen zu
verlinken.
Bei
der Erstellung von eigenen Einträgen
gilt jedoch noch mehr Vorsicht und Sensibilität
als bei der Ergänzung bestehender Definitionen.
Passen Sie nicht nur den eigenen Sprachstil
dem eines Lexikons an, sondern versuchen
Sie auch das Thema bzw. den zu definierenden
Begriff entsprechend objektiv zu beschreiben.
Schließlich soll Ihr Eintrag ja länger
als ein paar Tage online sein. Folgen Sie
den allgemeinen Richtlinien des Lexikons
und lesen Sie sich in die Einträge
zu Ihrem Themengebiet zunächst einmal
richtig ein. Innerhalb kurzer Zeit gewinnen
Sie so einen Eindruck darüber, was
geht und was nicht geht. Die Mühe lohnt
sich allemal.
Foren und Hilfe Portale
Klassiker
der sozialen Vernetzung im Internet sind
Foren. Es gibt sie zu jedem Hobby, jedem
politischen Thema, jeder Religion, jedem
Alter, quasi zu jeder marketingrelevanten
Zielgruppe. Natürlich müssen Sie
und Ihr Unternehmen auch hier präsent
sein. Doch offene Werbung ist in fast jedem
Forum verboten. Grundvoraussetzung ist es
deshalb zunächst einmal ein aktives
und anerkanntes Mitglied der jeweiligen
Diskussionsplattform zu werden. Dies erfordert
jedoch ein geschicktes Vorgehen. Halten
Sie unbedingt folgende Regeln ein:
- Immer
themenspezifisch
Wenn Sie Beiträge erstellen, dann
nur zu den Themen des Forums und zu nichts
anderem.
- Erst
lesen dann schreiben
Bevor Sie einen Eintrag erstellen, machen
Sie sich zunächst mit den bisherigen
Eintragungen vertraut. Wer sagt was und
in welchem Ton. Schreiben Sie erst, wenn
Sie ein Gefühl über die Wortwahl
und die Umgangsformen haben.
- Glaubwürdigkeit
Seien Sie sie selbst. Verwenden Sie keine
abwegigen Pseudonyme. Nehmen Sie am besten
Ihren eigenen Namen. Es ist schwierig
eine ernsthafte Konversation mit jemanden
zu führen, der "Krasse_Biene"
heißt.
- Informationswert
Die wichtigste Regel bei der Erstellung
von Beiträgen ist informativ zu sein.
Sie verfügen über viel Fachwissen
zu Ihrer Thematik. Teilen Sie es mit der
Community. Beantworten Sie Fragen und
Hilferufe gewissenhaft, und Sie werden
schnell ein angesehenes Mitglied sein.
Doch
wie macht man nun seine Leistungen in Foren
publik? Wie lenkt man das Interesse der Nutzer
auf sein Produkt oder sein Unternehmen? Der
Schlüssel liegt in der indirekten
Erwähnung. Auch wenn Sie niemanden direkt
mit Werbung konfrontieren dürfen, können
Sie zumindest nebenbei oder unterschwellig
auf Ihre Leistungen hinweisen.
Der
einfachste Weg Werbung zu machen, ist eine
Signatur zu erstellen. Wenn Sie Fragen
beantworten, hängen Sie einfach
einen kleinen Text an Ihre Nachricht, der
Kontaktinformationen beinhaltet und vielleicht
sogar einen
Slogan. Mehr als ein Drei- oder Vierzeilen
darf Ihre Signatur aber nicht betragen.
Ihr Beitrag dient ja schließlich zur
Hilfe und nicht zur Werbung. Hier ein Beispiel:
>>
Wo finde ich Informationen zum
>> Thema Internet Marketing?
Folgende Online Magazine beschäftigen
sich mit diesem Thema und sind wirklich
lesenswert:
- http://www.emar.de
- http://www.online-marketing-praxis.de
- http://www.marke-x.de
- http://www.ecin.de/marketing
------------------------------------
Sascha Langner (Herausgeber) -
marke-X, das Internet Marketing Magazin
http://www.marke-x.de
Wichtig
ist, dass Sie Fragen ernsthaft beantworten.
Signaturen werden nur bis zu einem gewissen
Maße geduldet. Wenn Ihre Antworten
aber immer ausführlich und informativ
sind, dann wird Ihr kleines bisschen Self-Promotion
fast immer akzeptiert [7].
Ähnliche
Vorgehensweisen wie in Foren sind auch bei
speziellen Hilfe Portalen wie wer-weiss-was.de
oder Yahoo Clever effektiv und verhelfen
Ihnen auch in diesen sozialen Netzwerken
zu mehr Sichtbarkeit.
Schritt 2: Die Community integrieren
Fast
noch wichtiger als Teil der Community seines
Zielmarkts zu werden, ist es, seine potenziellen
Kunden gezielt in das eigene Marketing zu
integrieren. Hierbei sind unter anderem
5 Aspekte besonders hervorzuheben:
1. Identifizieren und fördern Sie
Ihre Fans
Die
besten Multiplikatoren sind die, die Ihre
Produkte lieben und ganz von alleine weiterempfehlen.
Diese Fans (auch Customer Evangelists
[8] genannt) bieten enormes Potenzial. Suchen
Sie gezielt im Internet nach Konsumenten,
die regelmäßig Ihre Produkte
oder Dienstleistungen positiv erwähnen
und nehmen Sie Kontakt mit Ihnen auf. Erläutern
Sie, wie sehr Sie die Arbeit desjenigen
schätzen und fragen Sie ebenso gleich
nach Verbesserungsvorschlägen. Bieten
Sie Ihren Fans auch an, über neue Produkte
und Features vor allen anderen Kunden informiert
zu werden bzw. an Beta-Tests teilnehmen
zu können. Kurz um: Binden Sie Ihre
treuesten Multiplikatoren in Ihr
Marketing ein und etablieren Sie einen fruchtbaren
Dialog. Wichtig hierbei: Schaffen Sie eine
Win-Win-Situation. Der Austausch muss sich
für beide Seiten lohnen, nur so haben
Sie Chance auf eine langfristige
und erfolgreiche Beziehung mit Ihren Multiplikatoren.
2. Belohnen Sie Produktbesprechungen
Viele
Menschen denken gar nicht darüber nach,
ein Produkt oder einen Dienstleister online
zu besprechen. Viele kennen auch gar nicht
Websites wie Ciao.de oder Dooyoo.de, die
hierfür eine zentrale Plattform bieten.
Es lohnt sich daher, seine Kunden gezielt
darum zu bitten (z.B. im regelmäßigen
Newsletter oder direkt auf der Website),
bei Gefallen der eigenen Leistung
dies auch auf den zentralen Meinungsportalen
kund zu tun. Ob Sie eine Belohnung dafür
aussprechen wollen, bleibt Ihnen überlassen.
Prämien für Produktbesprechungen
bergen in sich durchaus Risiken, wenn sie
beispielsweise als illegitime Einflussnahme
ausgelegt werden. Das hängt aber sehr
stark von Ihrer Zielgruppe ab.
3. Beteiligen Sie Ihre Kunden an wichtigen
Entscheidungen
Kunden
sind der zentrale Bestandteil jedes Unternehmens.
Dennoch pflegen nur wenige Firmen tatsächlich
einen offenen Dialog mit Ihrer Zielgruppe
und binden Sie auch, soweit sinnvoll, in
wichtige Unternehmensentscheidungen ein.
Dabei bietet gerade das Internet hervorragende
Möglichkeiten dies kosteneffizient
zu organisieren. Der Leipziger Shop-in-Shop-Merchandising
Spezialist Spreadshirt ließ seine
Kunden beispielsweise im Rahmen des Open
Logo Projects nicht nur eigene Design-Vorschläge
zum neuen Firmenlogo machen. Welches Design
hinterher genommen wurde, entschieden die
Nutzer ebenfalls durch Abstimmungen.
Ähnlich geht derzeit auch das Business
Netzwerk openBC vor. Hier steht sogar das
komplette Webdesign auf dem Prüfstand.
Jede Woche können die Nutzer des Services
eigene Design-Vorschläge einreichen,
welcher Entwurf zum Wochensieger und nach
8 Wochen letztendlich zum neuen Design gekürt
wird, entscheidet ebenfalls die Community
[9].
Die Gewinner des openDESIGN Contest werden
von der Community gekürt und im Weblog
vorgestellt (Quelle: opendesign.openbc.com)
4. Ermöglichen Sie Mashups
Ein
zentraler Bestandteil der vernetzten Welt,
ist die Möglichkeit verschiedene Inhalte
schnell und unkompliziert neu kombinieren
zu können. Diese Mashups machen
einen zentralen Erfolgsfaktor aus.
Ein wichtiger Bestandteil des Wachstums
von youTube lag beispielsweise darin begründet,
dass man die Videos mit ein paar Zeilen
HTML-Code in seine eigene Website einbinden
kann. Bei Texten sind RSS-Feeds [10] mittlerweile
anerkannter Standard dafür geworden,
anderen Nutzern den eigenen Content schnell
und unkompliziert zur Verfügung zu
stellen. Der marke-X Foren-Insider [11],
eine Zusammenfassung der aktuellsten Diskussionen
aus zentralen Marketingforen, entstand beispielsweise
auf dieser Grundlage. Natürlich macht
es nicht immer Sinn seinen Content für
Mashups zur Verfügung zu stellen, doch
in der Regel erhält man so nicht nur
zusätzlichen Traffic, sondern ebenso
viele wertvolle Links.
5. Revanchieren Sie sich für eingehende
Links
Im
Linkmarketing ist es seit jeher einer der
wichtigsten Grundsätze: "Quid
pro quo - ich setze einen Link auf Dich
und Du setzt einen Link auf mich".
Im Web 2.0 gilt dieser Grundsatz mehr denn
je. Jedoch sind die Dimensionen dieser gegenseitigen
Verlinkung noch wesentlich stärker
ausgeprägt. Mittlerweile gehört
es zumindest bei Weblogs zum guten Ton nicht
nur Kommentare zum Beitrag zu zulassen,
sondern ebenso alle Quellen aufzulisten,
die den Beitrag verlinken. Erleichtert wird
dies durch die Trackback-Funktion vieler
Weblogdienste, die es ohne viel Aufwand
ermöglichen die Verlinkungen zu überwachen
und automatisch unter dem Beitrag einzubinden.
Auch immer mehr normale Websites binden
die Trackback-Funktion mittlerweile in ihre
Online-Angebote ein, um einen Überblick
über die eingehenden Links zu haben
und sich gleichzeitig beim verlinkenden
mit einem Gegenlink zu revanchieren. Überlegen
Sie sich, ob sich eine Trackback-Funktion
auch für Ihr Internetangebot lohnt
bzw. wie Sie das Verlinken Ihrer Website
für soziale Netzwerke anderweitig lohnenswert
machen z.B. über eine ständig
aktualisierte Liste der meisten linkenden
Konsumenten oder Websites.
Schritt 3: Die Community im Auge behalten
Zu
guter letzt ist es wichtig, immer ein Auge
auf aktuelle Entwicklungen zu haben. Denn
das Internet kommt nie zur Ruhe. Ständig
wird neuer Content ergänzt. Es werden
neue Ideen entwickelt, neue Angebote
ausprobiert und neue Trends geboren. Um
am Zahn der Zeit und seinen Wettbewerbern
immer einen Schritt voraus zu sein, ist
es unabdingbar die Entwicklungen in den
Communities seines Zielmarkts unentwegt
im Auge zu behalten. Aber nicht nur neue
Trends gilt es frühzeitig zu entdecken
und zu bewerten, auch Meinungsäußerungen
über das eigene Unternehmen und/oder
die angebotenen Leistungen müssen beobachtet
werden.
Vor
allem negativen Äußerungen gilt
es zeitnah zu entdecken. Besonders ärgerlich
sind in diesem Zusammenhang: Negative
Äußerungen zum eigenen Produkt,
die inhaltlich nicht haltbar oder einfach
nur übertrieben sind. Hier muss man
gegen angehen [12]. Schreiben Sie den Urheber
der Meinungsäußerung möglichst
bald, soweit möglich, per E-Mail an
(oder bitten Sie den Betreiber der jeweiligen
Online-Plattform Ihre Nachricht netterweise
weiterzuleiten) und versuchen Sie das Problem
zu lösen. Die meisten Menschen sind
in der Regel absolut überrascht und
freuen sich über die Kontaktaufnahme.
Denn häufig entstehen negative Äußerungen
einfach aus Affekt heraus. Man ist
wütend und ärgerlich und alles
wegen eines "doofen" Produkts.
In solchen Situationen entsteht schnell
ein viel negativerer Eintrag als man ihn
einen Tag später mit kühlem Kopf
geschrieben hätte. Die meisten Streitigkeiten
lassen sich mit ein wenig Kulanz innerhalb
kurzer Zeit lösen. Wenn Sie den Kunden
zudem nett bitten, schreibt er mit Sicherheit
eine Ergänzung zum ursprünglichen
Beitrag, der Ihre schnelle und unproblematische
Reaktion auf die Situation beschreibt.
Alle
ungerechtfertigen, negativen Äußerungen
kann man auf diese Weise jedoch nicht entkräftigen.
Es gibt einfach auch schwierige Kunden.
Und machen wir uns nichts vor, ob der fluchende
Nutzer ein wirklich unzufriedener Kunde
ist oder ein Wettbewerber der Sie Undercover
mies machen will, ist nicht zu ergründen.
In solchen Fällen ist es sinnvoll,
die negative Meinungsäußerung
genau zu analysieren und nach Fehlaussagen
zu suchen. Haben Sie diese gefunden, melden
Sie sich direkt beim Betreiber der Meinungsplattform
oder des Forums und klären Sie die
Möglichkeiten einer Löschung des
Eintrags bzw. der entsprechenden Passage
ab. Häufig lässt sich über
diesen Umweg ein Einlenken des Schreibers
bzw. eine andere Lösung des Problems
erreichen.
Fazit: Marketing 2.0 ist Herausforderung
und enorme Chance zugleich
Marketing
in sozialen Netzwerken ist eine der großen
Herausforderungen der nächsten Generationsstufe
des Internet. Natürlich werden dadurch
die klassischen Ansätze des Internet
Marketing nicht obsolet. Es lohnt sich jedoch
seine Strategien und Taktiken schrittweise
den neuen Machtverhältnissen anzupassen.
Je früher umso besser. Denn der Wettbewerb
schläft nie. Wer sich frühzeitig
mit der Kommunikation in den vernetzten
Strukturen seiner Zielgruppe beschäftigt
und Potenziale konsequent zu nutzen weiß,
ist seinen Konkurrenten immer einen Schritt
voraus. Denn: Kritiken auf Meinungsportalen,
Erwähnungen in Foren oder Empfehlungen
in Weblogs verschwinden nicht so schnell
wieder. Sie bleiben auch für die Zukunft
vorhanden. Wer systematisch vorgeht, kann
sich Schritt für Schritt eine Reputation
aufbauen, die ihm im Netz keiner so schnell
wieder streitig machen kann.
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Marketing 2.0:
Soziale Vernetzung - des Internets wahre
Stärke
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