ignorieren
teure Anzeigenschaltungen
in der Zeitung, weigern sich, Banner anzuklicken
und gehen während des TV-Werbeblocks
einfach aufs Klo! Dazu kommt eine immer größer
werdende Flut von neuen Produkten. Immer mehr
Varianten von ein- und demselben Artikel fluten
auf den Markt, immer mehr Marken sollen sich
ins geschundene Kundenbewusstsein einbrennen.
Die Folge: Konsumentenverwirrtheit und Endscheidungsschwierigkeiten.
Neue Werbestrategien
Scheitern die klassischen Werbetreibenden
also an dieser "Werbeverweigerung auf
ganzer Linie"? Nicht unbedingt. Aber
angesichts der unheimlichen Werbedichte, die
den Konsumenten vom Aufstehen bis zum abendlichen
"Absacker" in der Stammkneipe berieselt
und auch ihm auch vom Kugelschreiber oder
Lunchpakten entgegenleuchtet, sind neue Konzepte
gefragt. Der werblichen Dauerberieselung überdrüssig,
vertrauen immer mehr Konsumenten hauptsächlich
der Mundpropaganda durch Freunde, Bekannte
oder Kollegen. Zwischenmenschliche Beziehungen
werden zum neuen Zauberwort im Marketingbereich.
Denn die begeisterte Empfehlung oder der hilfreiche
Tipp eines guten Freundes zeigt in der Regel
mehr Werbewirkung als ein Kinospott oder eine
Anzeigenkampagne. Auch der Hinweis auf neue
Produkte oder Marken kommt so besser an.
Abbildung
1: Mit Mini-Budget wurde "The
Blair Witch Project" durch
Mund-zu-Mund Propganda zum Welterfolg
(Quelle: http://www.blairwitch.com)
Dabei
ist Mundpropaganda erfreulicher Weise hocheffektiv
und kostengünstig zugleich. Nicht Sie
kümmern sich um die Verbreitung Ihrer
Werbebotschaft, sondern die Konsumenten. Und:
Empfehlungen von Bekannten schaffen Vertrauen
in Ihre Botschaft, in Ihr Produkt. So weit,
so gut. Doch wie können Sie Mundpropaganda
nun gezielt zur Vermarktung Ihres Produktes
eingesetzt werden? Das Stichwort heißt:
Virales Marketing!
Virales Marketing
Die Metapher virales Marketing (engl.: viral
= Virus) verdankt ihren Namen der Schnelligkeit,
mit der sich Werbebotschaften durch Weitererzählen
ebenso wirkungsvoll wie flächendeckend
vermehren. Da die Bekanntheitssteigerung in
der Regel mündlich erfolgt, wird virales
Marketing auch als Empfehlungsmarketing bezeichnet.
Schon vor zwei Jahren berichtete marke-X im
Artikel "Die
Wahrheit über virales Marketing"
über das Thema und seine Bedeutung im
Internet. Seitdem ist Online-Empfehlungsmarketing
noch relevanter geworden:
- Das
Internet ist zum Alltagsmedium geworden.
In Deutschland nutzt es bereits jeder
zweite (Quelle: Heise.de). Über das
Netz erreichen Sie also heute Millionen
von Konsumenten und das zu verschwindend
geringen Kosten.
-
Die Kommunikationsgeschwindigkeit des
Internets ist atemberaubend. Kein
anderes Medium eignet sich besser, um
Informationen in kurzer Zeit zu verbreiten:
Eine e-Mail ist in Sekunden beim Empfänger,
eine Website mit einem Klick aufgerufen
und ein kleine Datei innerhalb weniger
Minuten heruntergeladen.
-
Virales Marketing ist messbarer geworden.
Die technischen Möglichkeiten e-Mails
oder Websites zu tracken, sind in den
letzten Jahren um ein vielfaches gewachsen.
Galt virales Marketing vor ein paar Jahren
noch als "unberechenbar", ist
es heute auch für kleine und mittelständische
Unternehmen mit einfachen Mitteln möglich
eine virale Marketingkampagne zu planen
und zu kontrollieren.
Doch
wie kommt man ins Gespräch?
Um ins Gespräch zu kommen, bedarf Ihre
virale Marketingkampagne einer sorgfältigen
Planung. Drei wesentliche Elemente müssen
dafür gegeben sein:
- das
richtige Kampagnengut,
- die
richtigen Rahmenbedingungen und
- Weiterempfehlungsanreize
Dabei
ist das Kampagnengut der Kern jeder viralen
Marketingkampagne. Nur wenn Sie etwas bieten,
worüber sich das Reden lohnt, werden
Ihre Bemühungen auch von Erfolg gekrönt
sein. Dabei stellt das Kampagnengut in der
Regel nicht die Leistung dar, die eigentlich
verkauft werden soll, sondern es dient als
"Köder". Die Suchmaschine
Google zieht User in der ganzen Welt an,
Geld verdient das Unternehmen aber vornehmlich
mit der Lizenzierung seiner Suchtechnologie
(z.B. an Web.de oder Yahoo.de).
Ein
Kampagnengut
sollte zudem unterhaltsam sein oder einen
außergewöhnlichen Nutzwert für
den Kunden bieten, neu oder einzigartig
sein - es muss also einen Gesprächswert
darstellen. Die Bereitstellung sollte (zumindest
in Teilen) kostenlos sein und es muss einfach
weiter zu leiten sein (bzw. einfach darüber
"erzählbar" sein), damit
eine schnelle Verbreitung gewährleistet
ist.
Einen großen Hit landete die auf Flash-Animationen
spezialisierte Website idleworm.com kurz
vor dem Ausbruch des zweiten Irak-Kriegs.
Im Flash-Spiel "Gulf War 2" konnte
jeder selbst den fiktiven Verlauf des bevorstehenden
Irak-Krieges durchspielen. Natürlich
mit einem gehörigen Schuss Ironie und
einer großen Portion schwarzem Humor.

Abbildung 2: Schwarzer
Humor pur, das Kampagnengut "Gulf War
2" (Quelle: idleworm.com)
Rahmenbedingungen
Neben Ihrem Kampagnengut sind auch die Begleitumstände
wichtig. Sie müssen die schnelle Verbreitung
und die ausreichende Verfügbarkeit
Ihres Kampagnenguts sicherstellen - sonst
werden Ihre Bemühungen ins Leere laufen.
Hohe Stückzahlen, ausreichende Serverkapazitäten
und gute Presseinformationen sind dabei
nur ein paar Stichpunkte auf Ihrer Liste
bei der Vorbereitung einer viralen Marketingkampagne.

Abbildung 3: Nur weil
ausreichend Serverkapazitäten zur Verfügung
standen, brachte es "Sven" auf
über 3,5 Mio. Downloads (Quelle: bild.t-online.de)
Empfehlungsanreize
Von nichts kommt nichts - das gilt besonders
für virales Marketing. Deshalb ist
es sinnvoll Ihre Kunden für deren "Empfehlungsarbeit"
nach Möglichkeit zu belohnen, sei es
durch Rabattgutscheine, kostenlose Boni
oder die Teilnahme an einem Preisausschreiben.
Damit eine Belohnung auch den richtigen
Zweck erfüllt, sollte sie jedoch in
einem klaren Zusammenhang zu Ihrem Unternehmen/
Ihren Produkten stehen. Belohnungen sind
nicht unabdingbar, erhöhen aber die
Chance der Verbreitung Ihres Kampagnenguts
erheblich.
Das nordamerikanische Lederfachgeschäft
Danier lobte während seiner viralen
Marketingkampagne beispielsweise täglich
einen Einkaufsgutschein über 500,00
Dollar als Preis aus, der unter allen Nutzern,
die eine Empfehlung für das Geschäft
aussprachen, verlost wurde. Damit schlug
das Unternehmen zwei Fliegen mit einer Klappe:
Zum einen sind auf Lederartikel relativ
hohe Gewinnspannen (sprich die Nettowerbeausgaben
liegen nur bei ca. der Hälfte des Preises)
zum anderen werden alle Gewinner eines Gutscheins
zu Kunden und lernen somit die Qualität
der Produkte und des Service von Danier
zu schätzen. Folgekäufe dieser
Klientel sind hochgradig wahrscheinlich.
Weitere Strategien
und Taktiken zum viralen Marketing und viele
Praxisbeispiele habe ich in einem Interview
verraten. Interview:
So funktioniert Virales Marketing
Was
Sie bei der Planung Ihrer eigenen virale
Marketingkampagne beachten müssen,
wie Sie Ihren Marketing Virus unter die
Leute bringen und welche Fehler Sie unbedingt
vermeiden müssen, erfahren Sie in meinem
Buch "Viral Marketing - Wie Sie
Mundpropaganda gezielt auslösen und
Gewinn bringend nutzen".
Für
einen kurzen Einblick in Viral Marketing
im Internet empfiehlt sich der Praxisleitfaden
"Virales
Marketing - Was
Google, GMX und Napster erfolgreich machte"
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